Chile/Bolivien/Peru 2013

1.8.2013
Meine 25-stündige Reise in den Norden von Chile ist problemlos verlaufen und auch mein Gepäck inklusive Velo ist unversehrt angekommen. So langsam lebe ich mich hier in San Pedro de Atacama auf 2450 m Höhe ein, mache Ausflüge und Trainingsfahrten, bevor es dann kommende Woche losgehen soll. Auch wenn die Sonne den ganzen Tag scheint, ist es hier noch Winter und nachts wird es empfindlich kalt. Schneestürme haben in den Anden auf meiner geplanten Strecke ihre Spuren hinterlassen und es sieht so aus, als dass ich den ersten Teil meiner Reise motorisiert unter die Räder nehmen muss. Das Gute daran wäre allerdings, dass ich mich nicht auf 4950 m  hinauf quälen müsste.


Im Mondtal in der Atacamawüste

Bilder von San Pedro de Atacama und Umgebung

Meine grobe Planung sieht nun folgende Strecke vor: San Pedro de Atacama (CHI) – Uyuni (BOL) – Colchane (CHI) – Arica (CHI) – Arequipa (PER)

5.8.2013
Heute Montag geht es weiter nach Bolivien. Wegen des starken Schneefalls vor gut 2 Wochen muss ich den ersten Teil meiner geplanten Tour, die Lagunenroute, per Bus bis zur Grenzstation und dann in 3 Tagen mit einem Jeep nach Uyuni befahren. Die kleine Reisegruppe besteht aus einem italienischen Paar, einer mexikanischen Studentin, einer junge Schweizerin, dem Chauffeur Silvio, welcher nur Spanisch spricht und mir. Die Strecke ist sehr eindrucksvoll, nur die Stopps sind manchmal etwas kurz. Die Strassenverhältnisse sind über 4500 m Höhe sehr schlecht und ich bin immer wieder froh, dass mein Velo auf dem Dach mitfahren darf.


Auf der Lagunenroute in Bolivien

9.8.2013
Seit einigen Tagen bin ich nun in Uyuni. Morgen Abend kommt mein deutscher Radlerfreund Wolfgang das letzte Stück von der argentinischen Grenze bis Uyuni mit dem Zug, nachdem er nach einer Fleischvergiftung nun wieder einigermassen fit ist. Seine Kollegin Veronika ist von Potosi kommend auch schon eingetroffen und Brit, eine weitere Radreisende aus Norddeutschland kämpft gegen eine lästige Bronchitis. Ich bin soweit gesund und gewöhne mich an die ungewohnte Höhe von 3600 m. In Uyuni besuche ich auch den farbenprächtigen Markt.


Vor dem Start in Uyuni

Bilder Lagunenroute und Uyuni

16.8.2013
Ab Uyuni fahre ich zusammen mit Veronika und Wolfgang zuerst mehr als 100 km über den Salzsee ‚Salar de Uyuni‘. Immer wieder meine ich auf Eis zu fahren und auszurutschen. Die 2. Nacht auf dem Salar zelten wir bei der Insel Incahuasi. Am Morgen vor Sonnenaufgang messe ich -13 Grad im Zelt. Die beiden nächsten Unterkünfte finden wir in Dörfern auf dem Altiplano.


Pause auf dem Salar de Uyuni, dem grössten Salzsee auf der Erde

Für uns ist Bolivien extrem billig. Ein Nachtessen mit Suppe und Hauptgang mit Reis, Kartoffeln und etwas Fleisch kostet so um die zwei Franken. Es gibt meistens das Gleiche. Auswählen kann man nicht.


Abendsonne in einem Dorf in Bolivien

23.8.2013
Weiter geht die Fahrt über den Altiplano, eine gewaltige Hochebene, wo die Leute von etwas Landwirtschaft und von Viehzucht leben.


Halbwilde Lamas auf dem Altiplano

Der bolivianische Präsident, Evo Morales, der aus dieser Gegend stammt unterstützt die Gemeinden mit neuen Schulen und Strassen. Die Naturstrassen sind sehr unterschiedlich befahrbar. Einmal mussten wir unsere beladenen Velos auf einer „Abkürzung“ 2 km durch den Sand schieben und anschliessend barfuss einen kleinen Fluss passieren.

Bilder vom Salar de Uyuni und Altiplano

Die Höhe von 3700 bis 4000 m habe ich gut ertragen. Heute sind wir über die Grenze nach Chile und übernachten in Colchane. Morgen geht es weiter Richtung Norden durch die chilenischen Nationalparks. In einer Woche sollten wir Putre erreichen, wo ich hoffentlich wieder Zugang zu einem Computer habe.


Altiplano bei Chipaya

25.8.2013
Das Wetter spielte aber nicht mit. Extremer Gegenwind, schlechtes Wetter, Kälte und Schneewolken haben uns bewogen, nach anderthalb Tagen nach Colchane zurückzukehren. Der Wind erreicht nachmittags 40-50 km/h und dies von vorne. Auch die Einheimischen meinten, dass es hier auf 4000 m nochmals schneien könnte. So habe ich mich heute in einen Bus gesetzt und bin nach Iquique am Pazifik gefahren. Hier ist es so um die 15 Grad und ich werde morgen einen „Fototag“ einschalten.

Bilder Pazifikküste Nordchile


Pelikane an der Pazifikküste in Iquique

5.9.2013
In Iquique an der Pazifik-Küste habe ich mir für einige Tage ein Auto gemietet um nochmals in die Höhe zu den chilenischen Nationalparks zu fahren.

Bilder von Nordchiles Nationalparks

Morgen geht es weiter nach Peru, wo ich nächste Woche von Arequipa aus, zu einer kleinen Rundreise (mit Bus) starten werde, bevor es dann wieder zurück in die Schweiz geht.


Guanacos im Lauca Nationalpark (Chile)

7.9.2013
Gestern hatte ich meinen letzten grösseren Velotag. Ich war um 15 Uhr in Tacna, einer Wüstenstadt und wollte den Bus-Terminal rekognoszieren. Da wurde ich gefragt, ob ich nach Arequipa wolle. Da mein Velo kein Problem war, bin für 12 Fr. Im halbleeren Luxusbus die 6 Stunden gleich losgefahren. Jetzt bin ich für 3 Tage in meinem reservierten Zimmer mitten im Zentrum. Ein Schweizer Bekannter, der hier mit seiner Frau eine Sprachschule führt, hat mich heute Abend zu einem ‚Schweizer‘ Z’nacht eingeladen.


Arequipa – in Peru wird oft gefeiert

12.9.2013
Heute Morgen war ich auf einem Bootsausflug auf dem Titicacasee. Er führte zu den Uros, einem kleinen Volk, das auf schwimmenden Inseln aus Stroh lebt.


Stroh-Inseln auf dem Titicacasee

Gestern war ich an einer Kondor-Beobachtung. Trotz der vielen Touristen haben sich tatsächlich einige der Vögel gezeigt. Morgen geht es weiter nach Cusco.

Bilder von Arequipa zum Titicacasee und weiter Richtung Cusco

 

15.9.2013
Cusco ist wirklich sehr schön. Das Zentrum gleicht spanischen Städten. Nach der Unterwerfung der Inkas haben die Spanier fleißig gebaut. Der Verkehr in allen bisherigen peruanischen Städten ist schlicht eine Katastrophe. Es gilt das Gesetz des Stärkeren. Chile war im Vergleich dazu richtig zivilisiert. Heute war ich in einem Inka-Museum und morgen mache ich einen Ausflug ins Heilige Tal und werde wohl einige Ruinen besichtigen.


Machu Picchu

19.9.2013
Heute besuchte ich  das eindrücklichen Bauwerk Machu Picchu zuoberst auf einem Berg. Zeitweise regnete es und die Nebelschwaden schafften eine mystische Stimmung. Die Gegend hier zählt schon zum Regenwald und der Dschungel beginnt einige Bergketten weiter.

Bilder von Cusco bis Machu Picchu

Jetzt geht es zurück nach Cusco und Arequipa.

28.9.2013
Nun bin ich also wieder in der Schweiz und dankbar, dass ich die ganze Reise ohne grössere Probleme absolvieren konnte. Es hatte sich gelohnt, für die verbleibenden zwei Wochen in Peru vom Velo auf den Bus umzusteigen, da ich nur auf diese Weise noch einige von Perus Sehenswürdigkeiten erreichen konnte. Der Kontrast zwischen dem beschaulichen Bolivien und den Touristenzentren wie Cusco und Machu Picchu war schon sehr ausgeprägt.

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