Punta Arenas und Pinguine

Als Höhepunkt meiner ganzen Reise betrachte ich den Ausflug auf die Insel Magdalena in der Magellanstrasse. Im Sommer leben dort 120’000 Pinguine. Sie brüten und ziehen dort ihre Jungen auf, bevor sie für den Winter nach Brasilien schwimmen. Bis auf wenige Meter kann ich mich den putzigen Tierchen nähern, die einen unglaublichen Lärm veranstalten. Manche stehen zusammen und es sieht aus, als ob sie grosse Diskussionen führten. Die Jungen haben noch ihre flaumigen Federn, die sie nun langsam verlieren.

DSC02245

DSC02044

DSC02131

DSC02183Die Magellan-Pinguine auf der Insel Magdalena, der Höhepunkt meiner Reise

Punta Arenas ist der Ausgangspunkt vieler Antarktis-Expeditionen. Im Hafen laufen fast täglich Kreuzfahrtschiffe ein, deren Passagiere dann in die Stadt und in die Umgebung ausschwärmen. Die Stadt ist geprägt durch die vielen Einwanderer. Auf dem Friedhof finden sich viele Grabinschriften auf Englisch, Deutsch oder Kroatisch. Den besten Kaffee mit Kuchen habe ich in der Konditorei „Bäriswyl“ getrunken (auch den teuersten!). Die „Deutsche Schule“ wurde bereits 1917 legalisiert und wird heute von einem Verein geführt.

Zum Schluss meiner Reise besuchte ich noch während einer knappen Woche die Hauptstadt Santiago, ein krasser und lärmiger Kontrast im Vergleich zum dünn besiedelten Patagonien.

Auch wenn die ganze Reise anstrengender war, als ich erwartet hatte, bin ich sehr glücklich, dass ich Patagonien so aus der Nähe erfahren konnte. Selbst als voll bepackter Velofahrer wurde ich überall freundlich empfangen, was auf meinen Touren in Europa nicht überall der Fall war. Meine limitierten Spanischkenntnisse wurden nachsichtig übersehen und von meinen Gesprächspartner vielfach überschätzt.

„ … ich verstehe, daß ein Land Rätsel aufgibt, das am eisigen Südpol beginnt und sich bis zu Salzsteppen und -wüsten hinzieht, wo es ein Jahrhundert lang nicht regnet.
Unter den Vulkanen, vor den Schneebergen, zwischen den großen Seen – der wohlriechende, der stille, der chilenische Wald. Wer den chilenischen Wald nicht kennt, kennt diesen Planeten nicht.“

Pablo Neruda (Ich bekenne, ich habe gelebt)